Erst vor kurzem ist Oma Hilde aus dem Krankenhaus gekommen. Die 76-Jährige fiel in ihrem Haus in Krefeld-Uerdingen die Treppe hinunter und brach sich dabei die Hüfte. Mit dem neuen Hüftgelenk kam auch der Pflegegrad: Zurück in ihrer Wohnung ist Hilde ab jetzt auf Hilfe angewiesen. Einen Großteil davon übernehmen zwar Hildes Tochter, ihr Mann und die Enkelkinder, die nur einige Häuser entfernt wohnen, dennoch möchte die Familie sich zu Leistungen im Rahmen des Pflegegrads beraten lassen. Ein Vorgang, der unbedingt notwendig ist, betont Carsten Breuer als Inhaber der Senioren- und Demenzbetreuung KSB-Krefeld: „Wenn der Pflegegrad neu in die Familie eingezogen ist oder aber auch ein Pflegebedürftiger auf einmal in eine andere Lebenssituation kommt, herrscht oft Überforderung. Wir bringen Licht ins Dunkel und sortieren gemeinsam mit den Betroffenen mögliche Leistungen.“
Wer neu als pflegebedürftig eingestuft wird, hat immer Anspruch auf eine Pflegeberatung. Aber auch für bereits Eingegliederte ist eine regelmäßige Pflegeberatung verpflichtend. All diejenigen, die Pflegegrad 2 und 3 haben, müssen diese alle sechs Monate abrufen. Wer Pflegegrad 4 oder 5 hat, ist sogar im Abstand von drei Monaten an der Reihe. Die Kosten für die Beratung zahlt dabei die Kasse. „Wenn die Post von der Pflegekasse eintrudelt, dass ein Termin vereinbart werden muss, glauben viele, dass wir dafür da seien, zu kontrollieren, ob noch Pflegebedarf besteht“, erklärt der Inhaber. „Das ist an dieser Stelle aber völlig falsch. Wir sind da, um aufzuklären und zu beraten. Eine Prüfung des Pflegegrads dürfen wir überhaupt nicht durchführen.“
Mit Pflegegrad 2 hat Oma Hilde zum Beispiel Anrecht auf Entlastungsleistungen. Diese kann sie nutzen, um ihre Angehörigen zukünftig unterstützen zu lassen. Die Pflegeberatung informiert die 76-Jährige etwa über die Möglichkeit einer Haushaltshilfe. Dann müssten Hildes Tochter und ihr Schwiegersohn nicht noch zusätzlich die Wohnung der alten Frau wischen, sondern könnten schöne, gemeinsame Zeit zu verbringen. „Es geht immer darum, dass wir eine bestmögliche Situation für die Pflegenden und die Pflegebedürftigen schaffen“, betont Breuer. „Am Ende ist es unser Ziel, dass es allen gut geht.“
Das kann zum Beispiel auch durch die Anschaffung von Pflegehilfsmitteln geschehen. In der Pflegeberatung erfährt Oma Hilde, wie sie zum Beispiel einen Rollator beantragen kann, welche Möglichkeiten der Hilfe es im Badezimmerbereich gibt, und auch wird ihr der Vorschlag gemacht, einen Hausnotruf installieren zu lassen, um im Fall der Fälle, wenn sie die Familie nicht erreichen kann, eine Back-up-Lösung zu haben. „Da prasseln erst einmal viele Informationen auf die Betroffenen ein, aber wir sind auch nach der Pflegeberatung ansprechbar, um auftretende Fragen zu erklären“, verspricht der Krefelder. „Im Idealfall wünschen wir uns eine dauerhafte Begleitung.“
Denn zuverlässige Beziehung ist das, wofür Carsten Breuer vor rund zehn Jahren angetreten ist. Als der junge Mann begann, sich mit immer mehr Engagement um die demenzkranke Schwiegeroma zu kümmern, stellte er fest, dass ihm die Alltagsbegleitung von Senioren und erkrankten Menschen liegt. „Die Dankbarkeit, die du hier zurückbekommst, findest du in keinem anderen Arbeitsbereich“, beschreibt er. „Der menschliche Kontakt erfüllte mich total. Und als ich merkte, dass sich auch mein Gegenüber begann, durch unsere Treffen positiv zu verändern, wusste ich, dass ich das für immer tun möchte.“ Infolgedessen machte sich Carsten Breuer selbstständig und stellte 2017 mit Jörg Hambruch seinen ersten Mitarbeiter ein. Auch Hambruch folgte mit der Entscheidung, Alltagsbegleiter zu werden, seinem Herzen. „Irgendwann fragte mich Carsten, ob ich mal zu einem seiner Termine mitkommen wolle und ich zeigte ihm zuerst den Vogel“, erinnert er sich. „Am Ende begleitete ich ihn dann doch und war von der alten Dame, die wir trafen, total angetan. Es war ein magischer Moment und ich entschloss, umzusatteln.“
Inzwischen gehören zu Carsten Breuer und Jörg Hambruch fünf weitere Mitarbeiter. Gemeinsam decken sie die Bereiche Haushaltshilfe, Hilfe bei Mobilität, Demenzbetreuung, Einkauf und Mahlzeiten sowie Begleitung und Gesellschaft ab. Das Team ist nicht nur für ältere Menschen wie Oma Hilde da, sondern betreut ab Pflegegrad 1 auch jüngere Menschen und Kinder. „Wir haben zum Beispiel einen Kunden, der aufgrund einer multiplen Sklerose im Rollstuhl sitzt“, schildert Carsten Breuer. „Für ihn ist die Alltagsbegleitung ein wichtiger Baustein in seinem Leben. Mit uns als jungen Menschen etwas zu unternehmen, tut ihm total gut.“
Die Pflege selbst bietet das Team nicht an, arbeitet aber mit zuverlässigen Dienstleistern zusammen. Mit der Pflegeberatung ist im Juni ein neuer Baustein dazugekommen. „Die anerkannte Pflegeberatung darf ausschließlich durch Fachpersonal durchgeführt werden“, weiß der Geschäftsführer. „Uns war wichtig, dass wir Mitarbeitende finden, die bereits selbst schon ein gewisses Lebensalter erreicht haben. Wir glauben, dass diese näher an unserer Klientel dran sind als sehr junge Kräfte.“ Für Breuer ergänzt die Pflegeberatung perfekt den Leistungskatalog der KSB-Krefeld Senioren- und Demenzbetreuung. Denn die Beratung hilft dem Team, noch besser auf die Bedürfnisse, Sorgen, Fragen und Ängste der Betroffenen reagieren zu können. „Am Ende“, so schließt Carsten Breuer ab, „ist allgemeines Wohlbefinden immer unser größtes Ziel.“
Sie haben einen Pflegegrad und sind auf der Suche nach einer anerkannten Pflegeberatung? Sie brauchen selbst Unterstützung im Alltag? KSB-Krefeld freut sich auf Ihren Anruf unter 02151 – 44 98 000 oder Ihre E-Mail an info@ksb-krefeld.de. Weitere Informationen finden Sie online auf ksb-krefeld.de